Auf meiner eigenen Webseite sind meine
Berufswege bereits detailiert beschrieben. Jungsche Analytikerin zu werden
beabsichtigte ich allerdings ursprünglich nicht. Als junge,
heranwachsende Frau begeisterte mich viel mehr jede Form der Kunst als
Ausdrucksmittel.
Meine
Leidenschaft galt der Malerei, meine Liebe der Musik. |
Dieses Gefühl begleitet mich heute wie damals. Starre Strukturen und
abstrakte Formeln, wie beispielsweise die der Mathematik, waren mir
wesensfremd. Also beschloss ich nach bestandener Aufnahmsprüfung Geige
zu studieren. Auf diesem Weg blieb ich ehrgeizig und konsequent, bereiste
viele Länder als Kammermusikerin und wurde Professorin an der
Kunstuniversität Graz mit meinen eigenen Schüler:innen und
Student:innen.
Ich wurde in Wien, Österreich, geboren, lebte und studierte in Graz, aber
meistens beruflich wie privat in beiden Städten. In den Geigenstunden mit
meinen Studierenden, wurde ich stets auch mit deren psychologischen
Bedürfnissen konfrontiert. Infolgedessen entschloss ich mich zu einer
Weiterbildung in Kunsttherapie für multimedialen Ausdruck. In diesem
Rahmen entwickelte ich Trainingsansätze, insbesondere in
Gruppenkonstellationen, um Künstler:innen mental auf die jeweiligen
Bühnensituationen vorzubereiten. Gleichzeitig konnte ich an der
Kunstuniversität Mentales Training als damals neues Fach
einführen.
Darüberhinaus wurde dieses Projekt auch in meiner Privatpraxis
für Musik- und Kunststudierende in Einzelstunden dank einer Stiftung
jahrelang finanziell unterstützt.
Naturgemäß wurde ich als junge Professorin durch die
Problemstellungen meiner Studierenden auch auf meine eigenen Bedürfnisse
aufmerksam. Die Musik alleine konnte mir offenbar die Mysterien des Lebens
nicht entschlüsseln. Auf der Suche nach neuer Lebendigkeit blieb mir eine
ganz besondere Erinnerung an einen Psychologieprofessor, den ich damals um Rat
fragte. Als dieser versuchte, mich in ein Spezialgebiet einzuordnen, schloss er
unsere Unterhaltung mit den Worten:
Sie befinden
sich dazwischen. |
Dieser Ausdruck wurde schlagartig zum Schlüssel für mein bislang
unklares Gefühl, nirgends wirklich dazuzugehören. Dazwischen? Wo ist
das? Nachdem ich dieses Thema aus mehreren Perspektiven verfolgt hatte, fand
ich schließlich meine eigene innere Heimat durch die Idee der
Individuation von Carl Gustav Jung. Hier fand
ich sowohl die nötige Struktur als auch den nötigen Zwischenraum, um
mich frei von Dogmen weiter entfalten zu können.
Mit derselben Hingabe, die mich zur Musikerin machte, begann ich parallel zu
meiner beruflichen Arbeit ein Studium am C.G. Jung Institut in Wien,
wo ich meine Ausbildung zur Analytikerin abschloss. Geprägt hat mich
dabei im Besonderen auch die kanadische
Analytikerin Marion Woodman durch ihre
ursprünglich weibliche Sichtweise. Meine
Privatpraxis in Wien besteht
nun schon seit über 20 Jahren.
Auf mein Berufsleben zurückblickend werden mir zwei Bereiche immer wieder
bewusst, die Hand in Hand gehen sollten und für mich untrennbar
miteinander verbunden geblieben sind: ein fundamentales Grundwissen und ein
nötiger Spielraum. Denn nur in einem solchen Raum - psychologisch
ausgedrückt einem "intermediären Raum" - kann aus einer
Polarität heraus etwas Neues, ein sogenanntes "Drittes"
entstehen. Langsam erkannte ich meinen eigenen Ansatz. Mit dem nötigen
Fachwissen im Gepäck, wollte ich mich immer wieder auf das Abenteuer
menschlicher Seele einlassen, und
einfach ein
schöpferischer, lebendiger Mensch sein. |
Nachdem ich all meine Berufsjahre als Musikerin und Analytikerin genossen
habe, möchte ich nun neue Horizonte erkunden. Mit großer
Dankbarkeit blicke ich dabei darauf zurück, durch die Träume,
Imaginationen und Ausdruckstärke meiner Klient:innen derart tiefe
Einblicke in die Seele gewonnen zu haben. All diese spannenden Erfahrungen
möchte ich nun mitnehmen, um im Gruppenumfeld Träume miteinander zu
teilen.
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